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26.11.2019: Teilnahme des Italienischen Verteidigungsministers Lorenzo Guerini an der Berlin Security Conference

“Die Komplexität des derzeitigen strategischen Bezugsrahmens und die Risiken für die Sicherheit erfordern, dass wir unsere Anpassungsfähigkeit an neue Herausforderungen entwickeln und die internationale Zusammenarbeit immer effizienter gestalten.
In diesem Sinne kann und muss ein gestärktes Europa, das strategisch geeint und vollständig komplementär zur NATO ist, eine Schlüsselrolle bei der Suche nach gemeinsamen Lösungen auch im Bereich der Technologie spielen, die es uns ermöglichen, über eine immer bessere Reaktionsfähigkeit, aber auch über eine strategische Vorausschau zu verfügen. Hierbei wird Italien – im Rahmen der internationalen Organisationen und multilateralen Initiativen, denen es angehört -, weiterhin mit Überzeugung seinen aktiven Beitrag leisten, um Europa und den Europäern ein immer höheres Sicherheitsniveau zu gewährleisten“.

Mit diesen Worten beendete der italienische Verteidigungsminister Lorenzo Guerini seine Rede auf der Berlin Security Conference, deren Partnerland in diesem Jahr Italien ist und bei der das Thema „Europa und seine externen Herausforderungen: ein Rundum-Ansatz in Zeiten der Unsicherheit“ im Mittelpunkt stand.

Als Vertreter Italiens waren neben Minister Guerini auch der Generalstabschef der Verteidigung General Enzo Vecciarelli, die Spitzen der Streitkräfte sowie Vertreter der wichtigsten Industrieunternehmen und der Forschung in diesem Bereich anwesend.

Der Präsident des Militärausschusses der Europäischen Union General Claudio Graziano sprach ebenfalls auf der Konferenz.

In seiner Rede skizzierte Minister Guerini die aktuelle geostrategische Situation und erinnerte an verschiedene kritische Punkte und Bedrohungen, mit denen sich Europa und die verbündeten Länder auseinandersetzen müssen. Das reicht vom internationalen Terrorismus, der auch im Hinblick auf die Rückkehr ausländischer Kämpfer in ihre Herkunftsländer nach wie vor eine weit verbreitete Bedrohung darstellt, bis hin zu den gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels, die eine weitere Ursache für Destabilisierung darstellen, da sie die Gefahr humanitärer Krisen erhöhen und das Problem der Migrationsströme verschärfen. „Zu den herkömmlichen Risiken – erklärte er – sind neuartige asymmetrische und hybride Bedrohungen hinzugekommen, die besonders tückisch sind, weil sie bereichsübergreifend und in ständiger Entwicklung sind“.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines auf Synergien ausgerichteten Ansatzes, der in der NATO und der Europäische Union Säulen der Verteidigung sieht: „Die Bemühungen zur Stärkung der Europäischen Union müssen auch über die strategischen Beziehungen zwischen der EU und der NATO, den Säulen unseres Bündnissystems, laufen. Insbesondere die Transatlantische Allianz stellt für mein Land den unverzichtbaren Bezugspunkt dar, wenn es um Abschreckung und Verteidigung gegen jede Bedrohung geht. Wir fordern die NATO jedoch nachdrücklich auf, ihre Bemühungen weiterhin ausgewogen und ausgeglichen zu gestalten, und zwar mit einem echten Rundum-Ansatz in Bezug auf alle ihre Hauptaufgaben und alle strategischen Richtungen“, fügte er hinzu.

Der Minister betonte außerdem, dass die Sicherheit Europas untrennbar mit der Sicherheit und Stabilität des Mittelmeerraums und im Mittelmeer verbunden ist.

„Das zunehmende Bewusstsein, dass der Mittelmeerraum eine gemeinsame Sicherheit braucht, wird sich dann auch in der Fähigkeit niederschlagen müssen, die in den Vereinten Nationen, der EU und der NATO unternommenen Anstrengungen zu bündeln und die multilateralen Erfahrungen zu nutzen“, erklärte der Minister. Dabei zitierte er die „5+5 Initiative“, aber auch ADRION und DECI in der Balkanregion, die sich als wirksames Instrument der strategischen Partnerschaft erwiesen haben.