Der Minister für Unternehmen und die Förderung von „Made in Italy“, Adolfo Urso, traf in Berlin die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche. Dies ist die erste Reise des Ministers nach Deutschland seit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz. Sie steht im Zeichen des neu belebten strategischen Dialogs zwischen Rom und Berlin, wenige Wochen nach dem ersten bilateralen Gipfeltreffen zwischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und dem deutschen Bundeskanzler.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Umsetzung des deutsch-italienischen Aktionsplans als Grundpfeiler der bilateralen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Minister Urso stimmte mit seiner Amtskollegin Reiche überein, dass der industrielle Dialog weiter gestärkt werden müsse, und lud die Bundesministerin zum zweiten bilateralen deutsch-italienischen Ministerforum ein. Dieses soll im November stattfinden und als Vorbereitung für die im Januar 2026 geplanten Regierungskonsultationen dienen. „Die Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland ist heute mehr denn je entscheidend, um eine neue europäische Industriepolitik zu fördern, die den globalen Herausforderungen und dem derzeitigen technologischen Wandel gerecht wird“, erklärte Urso.
Viel Raum kam den Themen der Wettbewerbsfähigkeit der EU zu. Dabei wurde insbesondere auf die Automobilindustrie sowie die damit verbundenen Sektoren Stahl und Chemie eingegangen.
Minister Urso betonte gegenüber seiner Amtskollegin Reiche die Dringlichkeit eines entschlossenen Vorgehens der Kommission zur Unterstützung der Automobilindustrie. Er plädierte für konkrete Maßnahmen, um den Wandel zu begleiten und die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu stärken. Insbesondere hob er die Notwendigkeit einer raschen und pragmatischen Überarbeitung der CO₂-Emissionsvorschriften hervor. Dabei solle ein Ansatz verfolgt werden, der auf Technologieneutralität, Flexibilität und einer schrittweisen Dekarbonisierung der Flotten basiert. „Wir sind uns der zentralen Bedeutung der Automobilindustrie für unsere Länder bewusst und fordern daher eine europäische Politik, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Klimaziele in Einklang bringt“, erklärte Urso. Er betonte zudem, dass sich bei den heutigen Gesprächen „volle Übereinstimmung in Bezug auf technologische Neutralität und Flexibilität“ gezeigt habe.
Am Ende des Treffens vereinbarten Minister Urso und Bundesministerin Reiche, in Kürze weitere Treffen, auch auf technischer Ebene, zwischen den Ministerien zu planen. Ziel ist es, weitere strategische Bereiche für die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit zu vertiefen, auch im Hinblick auf das nächste bilaterale Ministerforum.
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