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„De Gasperi, Adenauer und die Zukunft des europäischen Projekts“ – Konferenz zur Neuentdeckung der Wurzeln Europas und der Rolle der italienisch-deutschen Beziehungen (Italienisches Kulturinstitut Berlin, 30.09.2025)

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In einer Zeit großer Herausforderungen für Europa rücken zwei bedeutende Persönlichkeiten der Nachkriegszeit wieder in den Mittelpunkt der Debatte: Alcide De Gasperi und Konrad Adenauer. Mit ihnen befasst sich die Konferenz „De Gasperi, Adenauer und die Zukunft des europäischen Projekts”, die gemeinsam von der Fondazione De Gasperi und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Italienischen Botschaft in Deutschland und dem Italienischen Kulturinstitut in Berlin organisiert wurde.
Zahlreiche prominente Vertreter aus Diplomatie, Wissenschaft, Kultur und Journalismus aus Italien und Deutschland waren zugegen.

Die Veranstaltung bot den Rahmen für ein gemeinsames Nachdenken über das politische und menschliche Erbe zweier Protagonisten des europäischen Aufbauwerks. Im Laufe der Konferenz wurde nicht nur ihr gemeinsames Engagement für die Integration des Kontinents beleuchtet, sondern auch die außergewöhnliche persönliche Freundschaft zwischen ihnen, die dauerhafte Brücken zwischen Italien und Deutschland geschlagen hat.

Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Leiter des Italienischen Kulturinstituts, Alessandro Turci, und der Direktorin der Fondazione De Gasperi, Martina Bacigalupi. Beiträge des Präsidenten der Fondazione De Gasperi, Rechtsanwalt Angelino Alfano, des Generalsekretärs der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Mark Speich, und des früheren Botschafters in Berlin und damaligen diplomatischen Beraters von Ministerpräsident Mario Draghi, Luigi Mattiolo, flankierten die Vorführung eines Teils des Dokumentarfilms „De Gasperi visionary and builder”.
Es folgte ein von Martina Bacigalupi moderiertes Gespräch mit der Korrespondentin des Corriere della Sera in Deutschland, Mara Gergolet, und dem ehemaligen Italien-Korrespondenten und derzeitigen Kolumnisten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Tobias Piller.
Den Abschluss bildete eine Rede des Italienischen Botschafters in Berlin, Fabrizio Bucci.

Im Zentrum der Diskussion stand die Aktualität der Vision von De Gasperi und Adenauer in einem internationalen Kontext, der den politischen und kulturellen Zusammenhalt Europas auf die Probe stellt, als Gelegenheit, die Wurzeln des geeinten Europas neu zu entdecken und sich Fragen zu seinem künftigen politischen und ideellen Weg zu stellen.

Botschafter Bucci betonte in seiner Abschlussrede, dass das Erbe des pragmatischen und visionären Denkens von De Gasperi und Adenauer heute nicht nur ein zu würdigendes Vermächtnis ist, sondern auch eine „zu erfüllende Aufgabe”. Damit unterstrich er die Aktualität ihrer Lehre, die „uns zum Blick über das Unmittelbare hinaus und zum mutigen Entwickeln von Visionen auffordert”. Denn diese beiden bedeutenden Persönlichkeiten – so der Botschafter – „zeigen uns, dass Europa dann entsteht, wenn die Regierenden die Kraft haben, an das europäische Gemeinwohl zu denken. Sie zeigen uns, dass die Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland sowie zwischen unseren beiden Völkern eine wesentliche Voraussetzung für den Fortschritt des gesamten europäischen Projekts ist”.
Botschafter Bucci erinnerte außerdem daran, dass der im November 2023 in Berlin unterzeichnete deutsch-italienisch Aktionsplan ein konkreter Beweis für die Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland im europäischen Kontext ist: „Dieses Dokument hat ein neues Kapitel in unseren bilateralen Beziehungen aufgeschlagen und stützt sich auf eine klare Vision, nämlich die Stärkung der Zusammenarbeit in allen Bereichen als ein entscheidender Beitrag zur Zukunft der Europäischen Union.“

Die Konferenz ist Teil des Programms des „Anno Degasperiano“ anlässlich des 70. Todestages von Alcide De Gasperi, dieses weitsichtigen Staatsmannes, der als einer der Gründerväter der Europäischen Union und des demokratischen Italiens gilt.