Diese Website verwendet notwendige technische und analytische Cookies.
Wenn Sie die Navigation fortsetzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.

Berlin-Besuch des Stellvertretenden Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Herrn Giorgio Mulé (25.-26.11.2025)

12

Der Stellvertretende Präsident der Abgeordnetenkammer, Giorgio Mulé, war am 25. und 26. November 2025 zu einer Reihe von offiziellen Terminen im Zusammenhang mit dem Gedenken an die italienischen Militärinternierten (IMI) in Berlin zu Besuch.

Die Dienstreise von Giorgio Mulé begann mit einer Führung durch das „Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit”. Im ehemaligen Lager Schöneweide in Berlin, wo über 400 italienische Soldaten interniert waren, besuchte er die Dauerausstellung in Baracke 4. Herr Mulé überreichte der Leiterin des Zentrums, Frau Dr. Christine Glauning, eine Kopie des Amtsblatts der Italienischen Republik, in dem das von dem Stellvertretenden Präsidenten initiierte Gesetz vom 13. Januar 2025 veröffentlicht wurde. Mit einstimmigem Beschluss des Parlaments hat dieses Gesetz den „Tag der italienischen Internierten in deutschen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkriegs” eingeführt, der am 20. September 2025 in Anwesenheit des Präsidenten der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, zum ersten Mal begangen wurde. An dem Besuch nahm auch eine Klasse des italienisch-deutschen Albert-Einstein-Gymnasiums teil, um die Bedeutung der Weitergabe der Erinnerung an die neuen Generationen zu unterstreichen.

Der Stellvertretende Präsident traf außerdem die Abteilungsleiterin Gedenkkultur und Bildung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Frau Dr. Heike Dörrenbächer, um sich über gemeinsame Projekte zur Erinnerung und Erhaltung historischer Stätten auszutauschen. Es folgte ein Gespräch mit der Stellvertretenden Präsidentin des Bundestages (CSU), Frau Andrea Lindholz, bei dem die bilateralen parlamentarischen Beziehungen und gemeinsame Initiativen auf europäischer Ebene behandelt wurden.

Der Besuch endete mit einer Gedenkfeier auf dem Italienischen Soldatenfriedhof in Zehlendorf, wo auch ehemalige italienische Militärinternierte (IMI) aus dem Zwangsarbeitslager Treuenbrietzen ihre letzte Ruhe gefunden haben. Der Stellvertretende Präsident Mulé legte zu ihren Ehren einen Gedenkkranz nieder und würdigte damit das Opfer der über 600.000 IMI, welche den Beitritt zur Italienischen Sozialrepublik (Repubblica Sociale Italiana) verweigerten und dafür mit Deportation und Zwangsarbeit bezahlen mussten.

Während seines Besuchs im ehemaligen Lager Schöneweide erklärte der Stellvertretende Präsident: „Heute hat die Gerechtigkeit der Zeit die Ehre und das Andenken der italienischen Soldaten wiederhergestellt, die nach dem Waffenstillstand vom 8. September 1943 in die NS-Lager deportiert wurden, weil sie den Beitritt zum deutschen Heer verweigerten. Dieses Kapitel der Geschichte – das der italienischen Militärinternierten – war viel zu lange in Vergessenheit geraten. Dies gilt auch für die Anerkennung, die diese heldenhaften Männer für ihren unbewaffneten Widerstand verdienen.“

Nach dem Treffen mit Vizepräsidentin Andrea Lindholz erklärte der Stellvertretende Präsident Mulé: „In diesem Jahr feiern Deutschland und Italien 75 Jahre diplomatische Beziehungen und damit eine Partnerschaft, die von Vertrauen, gemeinsamen Werten und intensiver Zusammenarbeit geprägt ist. Dieser Jahrestag ist nicht nur eine Gelegenheit, zurückzublicken, sondern auch unsere Verbindung weiter zu stärken und gemeinsam den Blick in die Zukunft zu richten.“