Im Rahmen des Seminars “An Italian-German Dialogue on industrial decarbonisation of the automotive sector” in der Botschaft fand ein Austausch zwischen Italien und Deutschland zum Thema der industriellen Dekarbonisierung im Automobilsektor statt, der für die Wirtschaft beider Länder und für die Erreichung der gemeinsamen Klimaziele von entscheidender Bedeutung ist.
Das vom Istituto Affari Internazionali (IAI) mit Unterstützung der Botschaft und des Auswärtigen Amtes organisierte Treffen ist Teil des Forschungsprojekts „Deutsch-italienischer Dialog über industrielle Dekarbonisierung mit Fokus auf der Automobil- und Stahlindustrie im Kontext der Energiewende”. Insgesamt sind zwei öffentliche Diskussionsrunden vorgesehen, die erste in Berlin und die zweite in Rom.
Botschafter Fabrizio Bucci betonte, dass Italien und Deutschland sowohl in der Automobilindustrie als auch beim klimabedingten Wandel führend sind. Er erinnerte daran, dass beide Länder eine Verknüpfung zwischen Dekarbonisierung und industrieller Wettbewerbsfähigkeit anstreben. Italien macht Fortschritte auf den Gebieten erneuerbare Energien und niedrige Emissionen. Wie Deutschland steht es vor der Herausforderung, die Automobilindustrie zu stärken, ohne dabei strategische Unabhängigkeit einzubüßen. Laut Botschafter Bucci bleibt die Zusammenarbeit der EU bei Anreizen und sektorspezifischen Politiken von grundlegender Bedeutung.
Die Veranstaltung in Berlin, an der über hundert Gäste aus Branchenverbänden, Unternehmen, Ministerien, Forschungszentren und Universitäten teilnahmen, ging von der Vorstellung einer Studie des IAI zu diesem Thema aus, die Pier Paolo Raimondi als Forscher im Programm Energie, Klima und Ressourcen, bei dieser Gelegenheit vorstellte.
Weitere Redner waren der Präsident des IAI, Botschafter Michele Valensise, und der Leiter der Abteilung für Klimaaußenpolitik und Geoökonomie im Auswärtigen Amt, Oliver Rentschler. Anschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Alberto Petrangeli, Leiter des Referats für Sektorpolitik im Außenministerium, Thomas Frisch, Referatsleiter Fahrzeugindustrie im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Fabrizia Vigo, Direktorin für institutionelle und juristische Angelegenheiten der ANFIA (Italienischer Verband der Automobilindustrie), und Dr. Manuel Kallweit, Leiter der Abteilung „Economic Intelligence & Volkswirtschaft“ des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), statt. Die Moderation übernahm die Leiterin des Programms Energie, Klima und Ressourcen des IAI, Margherita Bianchi. Dr. Jacopo Pepe, Forscher bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), fasste den Abend zusammen.