Die Italienische Botschaft in Berlin – in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin, der Italienischen Agentur für Außenhandel – ITA, der italienischen Zentrale für Tourismus – ist stolz darauf, am 11. und 12. November dieses Jahres die Highlights aus dem Food Valley der Region Emilia-Romagna zu Gast zu haben. In einer zweitägigen Veranstaltungsreihe werden wissenschaftliche Seminare, Kultur- und Filmevents, Verkostungen und Meisterkurse geboten. Den Rahmen hierfür bildet die vierte Weltwoche der italienischen Küche, eine vom Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Kooperation unterstützte Netzwerksinitiative zur Förderung der hochwertigen italienischen Küche im Ausland, die in diesem Jahr dem Thema „Educazione Alimentare: Cultura del Gusto” (Ernährungskunde: Geschmackskultur) gewidmet ist und mehr als 1.000 Aktionen und rund 300 Botschaften, Konsulate und Kulturinstitute umfasst.
Entdecken Sie die magischen Landschaften der Küche und Kultur Federico Fellinis und des Kochbuchautors Pellegrino Artusi, der oft als Vater der italienischen Küche bezeichnet wird. Auftakt ist am Montag, dem 11. November, um 13:45 Uhr in der Italienischen Botschaft das Seminar “The Extraordinary Italian Taste: Buy Authentic Italian, Get More”. Es widmet sich dem Kampf gegen das als „Italian Sounding“ bekannte Phänomen, wonach mit italienischen Anklängen der Anschein eines angeblich italienischen Charakters erweckt wird, der sich jedoch nicht in der Herkunft des Produkts widerspiegelt. Dieses Phänomen hat einen Wert von etwa 54 Milliarden Euro pro Jahr und betrifft fast zwei Drittel der im Ausland vermarkteten Produkte. Darüber diskutieren wir u.a. mit Gabriele Graziano, dem Vorsitzenden deutschen Vereins Italian Sounding, der 2015 gegründet wurde, um zu unterbinden, dass nicht italienische Produkte als echt italienisch verkauft werden, mit seinem Vizepräsidenten Rodolfo Dolce und dem Präsidenten des BVL – Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Helmut Tschiersky.
Um 15:45 Uhr folgt ein Workshop über Ernährungskunde. Diskutiert wird die Rolle der Mittelmeerdiät als Grundlage für einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil sowohl für den Menschen als auch für unseren Planeten, da sie im Vergleich zu anderen kontinentaleren Ernährungsweisen weniger Kohlendioxidemissionen verursacht. Eine entscheidende Rolle für die weltweite Förderung der mediterranen Ernährung spielt nach wie vor die Nahrungsmittelkunde: So sind z.B. Etiketten der „Ausweis“ für die Lebensmittel, die wir kaufen und konsumieren, und liefern wichtige Informationen über die Inhaltsstoffe und Ernährungsfaktoren in Lebensmitteln.
Eine gute Ernährungskunde beruht jedoch nicht darauf, dass man sich auf einzelne Lebensmittel konzentriert, sondern auf die Ernährung und den Lebensstil insgesamt: Eine gute Ernährung wird durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost mit einer angemessenen Aufnahme aller Nährstoffe erreicht. Wir werden dies mit dem Präsidenten des Lebensmittelverbandes Federalimentare Ivan Vacondio sowie führenden Ernährungsexperten und Branchenkennern diskutieren.
Um 18:00 Uhr richtet sich das Augenmerk auf das Kino, mit der vom italienischen Kulturinstitut im Rahmen der #WundeErde Reihe organisierten Vorführung des Films „La Notte non fa più paura” von Marco Cassini über das Erdbeben, das 2012 die Region Emilia-Romagna heimsuchte. Es forderte 28 Tote und 300 Verletzte, vertrieb 45.000 Menschen aus ihren Häusern und zog Schäden in Höhe von 13,2 Milliarden Euro nach sich. Der Präsident der Region Emilia-Romagna, Stefano Bonaccini, die Präsidentin der Confagricoltura Emilia-Romagna, Eugenia Bergamaschi, und der Vizepräsident des Consorzio del Parmigiano Reggiano, Guglielmo Garagnani, werden das Thema vorstellen und die Geschichten der Solidarität und des Beitrags zum Wiederaufbau in einem großen Gebiet veranschaulichen, das im Jahr 2012 in den Provinzen Modena, Ferrara, Bologna und Reggio Emilia über 760.000 Einwohner umfasste. Sieben Jahre später sagen die Zahlen, dass das Gebiet noch schneller vorankommt als zuvor. Mit neuen, sichereren und effizienteren Fabriken, Lagerhallen und Strukturen, 115.000 aktiven Unternehmen, die mehr als 450.000 Arbeitnehmer beschäftigen und einen Wert von mehr als 38 Milliarden Euro erwirtschaften. Doch nicht nur das: Seit 2011 gibt es 22.000 Arbeitsplätze mehr, ein Anstieg von 5,1%, der somit dem der gesamten Region von +5,6% entspricht. Das alles macht etwa 27% der regionalen Wertschöpfung und 2,4% des nationalen BIP aus.
Um 20:15 Uhr steht bei der Eröffnungsfeier zur Woche der Italienischen Küche in Deutschland die magische Welt von Federico Fellini im Mittelpunkt, der für seinen Aphorismus „Das Leben ist eine Kombination aus Magie und Pasta“ bekannt ist. Wir wollen den einhundertsten Geburtstag des italienischen Meisters im Jahr 2020 mit einer Reihe wichtiger Veranstaltungen in Italien und ganz Deutschland feiern. Wir werden den Zusammenhang zwischen Kino und Geschmackskultur im Rahmen der Initiativen diskutieren, welche die Region Emilia-Romagna in den letzten Monaten mit ihrer Kulturförderung im Ausland durchführt, etwa mit der digitalen Ausstellung “Il cibo nei disegni di Federico Fellini” (Speisen in den Zeichnungen Federico Fellinis) und der Ausstellung “A Tavola con Fellini” (Zu Tisch mit Fellini).
Am Ende der Eröffnungsfeier folgt gegen 20:45 Uhr die Eröffnung der Ausstellung über den Schriftsteller und Gastronomen Pellegrino Artusi mit einer Reihe von Bildtafeln zur Geschichte des großen „Erzählers“ der italienischen Küche. Hintergrund sind die Feierlichkeiten zu seinem 200. Geburtstag im Jahr 2020. Eine Verkostung von Kreationen des Küchenchefs Alberto Bettini (Inhaber des Design-Restaurants „Da Amerigo 1934” in Savigno) gibt uns eine Einführung in die Küchengenüsse der Emilia-Romagna.
Der Zugang zur Botschaft ist nach Anmeldung nur bis 20:00 Uhr möglich.
Am Dienstag, dem 12. November, gehen die Aktionen von 12:00 bis 17:00 Uhr in der Markthalle Neun mit einer Reihe von fünf Meisterkursen und Showcookings weiter. Hierbei können einzeln oder in Kombination mit Spezialitäten aus der Emilia-Romagna einige der 44 DOP- und IGP-Erzeugnisse der Region verkostet werden. Zubereiten wird sie die Chefköchin der Casa Artusi, Carla Brigliadori, und Erläuterungen dazu gibt Sandro Ciani: Parmigiano Reggiano, Grana Padano, Mortadella Bologna, Aceto Balsamico di Modena, Aceto Balsamico Tradizionale di Modena, Prosciutto di Parma und Pancetta Piacentina.