In der Italienischen Botschaft in Berlin fand die Veranstaltung „The City of Tomorrow. Design and Data for a New Urban Future“ im Rahmen des siebten Italian Design Day statt. Die Initiative wurde 2017 ins Leben gerufen, um im Ausland für italienische Spitzenleistungen in den Bereichen Einrichtung, Architektur und Design zu werben. Zu Gast bei der Veranstaltung war der italienische Architekt und Stadtplaner Carlo Ratti. Nach einer einleitenden Rede führte er ein Gespräch mit dem Gründer und emeritierten Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) Prof. Hans Joachim Schellnhuber. Moderiert wurde der Austausch von Christian Bracht. Er ist Herausgeber des SLEEK Magazine, Deutschlands führender Publikation zu zukunftsweisenden Trends aus Mode, Kunst und Design.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Zukunftsplanung der Städte, insbesondere im Hinblick auf urbane Nachhaltigkeit, Innovation und Klimabewusstsein. Vor diesem Hintergrund stellte Carlo Ratti außerdem sein Projekt für die Expo 2030 in Rom vor. Seine Theorien über eine Architektur, die wahrnimmt und reagiert, und das Funktionieren von Smart Cities bilden die Grundlage hierfür. Ratti gilt als Vorreiter auf diesem Gebiet. In seiner Arbeit brachte er eine Vision der Architektur zum Ausdruck, die das menschliche Antlitz von städtischen Technologien und das Potenzial zur Förderung der sozialen Ermächtigung durch einen „Bottom-up-Ansatz“ betont.
Botschafter Armando Varricchio sagte bei der Eröffnung: „Über das Stadtbild der Zukunft zu sprechen bedeutet, über das zukünftige Erscheinungsbild unserer Gesellschaften, der zwischenmenschlichen Kontakte und der Dienstleistungen zu sprechen, zu denen jede und jeder von uns Zugang haben wird“, denn bis Mitte des Jahrhunderts werden etwa 60% der Weltbevölkerung in Städten leben. In diesem Sinne kommt auch der Bewerbung Roms für die Weltausstellung 2030 eine besondere Bedeutung zu: „Die Expo bietet die Chance, Rom als treibende Kraft in der globalen Bewegung der Smart Cities und für die Energiewende zu etablieren, zumal die Stadt ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein gerade stark ausweitet“.
Das Herzstück des italienischen Designs ist für Carlo Ratti „das Engagement für Innovation und die fortwährende Auseinandersetzung mit sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Dieses Verständnis kommt im Vorschlag Roms für die Ausrichtung der Expo 2030 auf hervorragende Weise zum Ausdruck“. Der Masterplan soll „neue Wege für Weltausstellungen und andere Großveranstaltungen eröffnen, indem mit Prozessen der kollektiven Stadtgestaltung, neuen Strategien der gemeinsamen Nutzung von Energie und inklusiven urbanen Transformationen experimentiert wird, die weit über den zeitlichen und räumlichen Rahmen der Veranstaltung hinausgehen“.