Anlässlich der Anerkennung der Gemeinnützigkeit von SIGN e.V. – Netzwerk italienischer Wissenschaftler in Deutschland – stand am Dienstag, den 19. November, die italienische wissenschaftliche Exzellenz im Mittelpunkt einer zweiteiligen Abendveranstaltung. Aus diesem Anlass fand in der Botschaft zum einen die Podiumsdiskussion „AI in molecular, material and medical science: An invaluable tool to accelerate the path from research to application“ und zum anderen die feierliche Verleihung des Ordens „Stern von Italien“ in der Offiziersstufe an die Wissenschaftler Cecilia Clementi und Gianaurelio Cuniberti statt.
„Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien weist beeindruckende und stetig wachsende Zahlen auf“, erklärte Botschafter Armando Varricchio. „Wir haben hier – einmalig in der Geschichte – die zweitstärkste ausländische und die größte nicht-deutschsprachige Gemeinschaft von Hochschullehrkräften in diesem Land. Viele von ihnen sind Mitglieder von ‚SIGN‘, dem Netzwerk italienischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland, das diese Veranstaltung mitorganisiert hat. Und heute Abend freuen wir uns, einen wichtigen Moment in der noch jungen Geschichte von SIGN, die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch die deutschen Bundesbehörden, zu feiern.“
Die Auszeichnungen des Ordens des Sterns von Italien werden vom Präsidenten der Republik für besondere Verdienste um die Entwicklung der Beziehungen zu Italien und die Förderung des Ansehens Italiens im Ausland verliehen. Gestern wurden sie von Botschafter Armando Varricchio an zwei international renommierte Wissenschaftler überreicht, die seit vielen Jahren in Deutschland tätig sind.
Frau Prof. Cecilia Clementi ist die erste und einzige italienische Wissenschaftlerin, die einen renommierten Einstein-Lehrstuhl an der Freien Universität in Berlin erhält. Seit Juni 2020 hat Frau Prof. Clementi den Einstein-Lehrstuhl für Theoretische und Computergestützte Biophysik inne. Sein Spezialgebiet ist die Computersimulation von Biomolekülen. Das moderne Forschungsgebiet verbindet Physik und Biologie miteinander. „Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die Förderung italienischer wissenschaftlicher Spitzenleistungen in Deutschland ist Frau Prof. Clementi zu einem wahrhaften Bezugspunkt für Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus Italien geworden, die ihrer Karriere im Bereich der Biophysik einen internationalen Impuls verleihen wollen“, betonte der Botschafter bei der Preisverleihung.
Prof. Dr. Gianaurelio Cuniberti hat die Professur für Materialwissenschaft und Nanotechnik an der TU Dresden inne und ist einer der Leiter des Max-Bergmann-Zentrums für Biomaterialien; außerdem ist er Gründungsmitglied und erster Exekutivdirektor des gemeinnützigen Vereins der in Deutschland arbeitenden italienischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern SIGN e.V.
Für sein Engagement dankte ihm S.E. Armando Varricchio mit folgenden Worten: „Für Professor Cuniberti spricht nicht nur seine akademische Exzellenz, sondern auch die Tatsache, dass er sowohl in italienischen als auch in deutschen Einrichtungen besonders relevante Positionen bekleidet hat“, wobei er sich „stets für die Förderung italienischer Exzellenz in Deutschland einsetzte“.
Im Anschluss an die Ordensverleihung ging dieser Abend im Zeichen der Wissenschaft weiter und zwar mit der Podiumsdiskussion über wissenschaftliche Anwendungen der künstlichen Intelligenz: “AI in molecular, material and medical science: An invaluable tool to accelerate the path from research to application”. Zu den Diskussionsteilnehmern zählten Frau Prof. Dr. Clementi, Prof. Dr. Cuniberti, Prof. Dr. med. Dr. Esther Troost der Technischen Universität Dresden, Prof. Dr. Frank Noé von Microsoft Berlin und Prof. Dr. Daniele Passerone von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion standen die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz in deren jeweiligen Forschungsgebieten.
