„Die Partnerschaft zwischen Italien und dem Greentech Festival birgt beträchtliches Potential“ – mit diesen Worten kündigte der Italienische Botschafter in Deutschland, Armando Varricchio, die Teilnahme Italiens als Partnerland am Greentech Festival an. Letzteres findet vom 22. bis 24. Juni in Berlin statt und wird am 6. April in der Botschaft in Anwesenheit des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Kooperation Luigi Di Maio eröffnet.
Das Festival „bietet wichtige Räume für Begegnungen und den Dialog zwischen politischen Vertretern und dem Management führender Unternehmen. Diese werden zur Unterstützung des ökologischen Wandels in neue wirtschaftlich-industrielle Kooperationen in den High-Tech-Sektoren zwischen Italien und Deutschland münden“, erklärte der Botschafter und betonte, dass das Festival zu einem besonders wichtigen Zeitpunkt stattfindet, „angesichts der Bedeutung des ökologischen Wandels, der heute nicht nur eine Reaktion auf die Herausforderung des Klimawandels ist, sondern auch ein langfristiges Ziel, das strategische Autonomie und Energiesicherheit gewährleisten kann.“
Es ist kein Zufall, dass 10 italienische Unternehmen, von Start-ups bis hin zu etablierten Industrieunternehmen, vom GTF für sieben Wettbewerbskategorien ausgewählt wurden, aus denen dann die besten Beispiele für Nachhaltigkeit ermittelt werden. Drei von ihnen wurden auch in die Shortlist der Superfinalisten aufgenommen, aus der in den kommenden Wochen die Gewinner bekannt gegeben werden.
Die Einladung der Organisatoren bestätigt die Anerkennung von deutscher Seite angesichts des großen Beitrags Italiens zu den Herausforderungen des Klimawandels und der Förderung nachhaltiger Wachstums- und Entwicklungsmodelle, die durch den Krieg in der Ukraine und die COVID19-Pandemie dringend erforderlich geworden sind. Die Initiative wird vom Institut für Außenhandel unterstützt, dessen Präsident Carlo Ferro auf der Veranstaltung sprechen wird.
Italien hat 2021 ein Ministerium für den Ökologischen Wandel geschaffen. Der Nationale Aufbau- und Resilienzplan, der unter anderem durch einen von der italienischen Regierung eingeführten Zusatzfonds ergänzt wird, sieht eine ehrgeizige Reformagenda im Wert von insgesamt rund 230 Mrd. Euro vor. Davon sind rund 70 Mrd. Euro für die grüne Revolution und den ökologischen Wandel, 50 Mrd. Euro für Digitalisierung, Innovation, Kultur und Tourismus und 30 Mrd. Euro für nachhaltige Mobilität vorgesehen.
Das „Made in Italy“ wird immer umweltfreundlicher: In den letzten fünf Jahren haben mehr als 440.000 italienische Unternehmen, also etwa jedes dritte, in umweltfreundliche Produkte und Technologien investiert, insbesondere in Energieeffizienz, erneuerbare Energiequellen und die Reduzierung des Wasserverbrauchs sowie der Abfall- und Schadstofferzeugung. Wenn man die von jungen Menschen unter 35 geführten Unternehmen betrachtet, ist es sogar jedes zweite, was von der hohen Sensibilität junger ItalienerInnen für dieses Thema zeugt. Das Augenmerk auf die Produktivität und die gute Nutzung von Ressourcen spiegelt sich auch in den Recyclingkapazitäten wider: Italien verzeichnet den höchsten Anteil an Abfallrecycling in Europa und nimmt somit eine führende Rolle in der Förderung der Kreislaufwirtschaft ein.
So kommt mit Enel und der Tochtergesellschaft Green Power, die Wind-, Solar-, Erdwärme- und Wasserkraftwerke in Europa, Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien nutzen, auch einer der Weltmarktführer im Bereich der erneuerbaren Energien aus Italien. Ein weiteres wichtiges Beispiel, auch für internationale Projekte, ist SNAM – ein Unternehmen, das Projekte für den Import von grünem Wasserstoff nach Europa unter Nutzung der bestehenden Verkehrsinfrastrukturen auf den Weg bringt.
Italien steht mit mehr als 100.000 High-Tech-Unternehmen weiterhin an der Spitze der technologischen Innovation. Diese prägen u. a. den Bereich der Biowissenschaften, der unter den dynamischsten in Europa ist, sowie den Pharma- und Robotiksektor. Auch die italienische Holzindustrie nimmt in Europa eine Vorreiterrolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft ein, zumal über 90 % der Spanplatten aus recyceltem Holz hergestellt werden.