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Die Arena di Verona in der Italienischen Botschaft: Eine ‚kristallene‘ Aida eröffnet das 100. Festival (06.06.2023)

I cantanti con la pianista, l’Ambasciatore, Stefano Trespidi, Sovrintendente e Vice Direttore Artistico e Stefano Poda, regista

Die neue Inszenierung von Giuseppe Verdis Aida, mit der das 100. Arena di Verona Opera Festival eröffnet wird, blickt in die Zukunft, steht aber auch im Dialog mit der Vergangenheit. Transparente Pyramiden und Lichtarchitekturen fügen sich in die Räume des römischen Amphitheaters ein und lassen eine nicht nur technische, sondern auch vertraute und wiedererkennbare Aida erblicken. Die Regie liegt in den Händen des vielseitigen Künstlers Stefano Poda, der sein Arena-Debüt gibt.

Die „Premiere“ von Verdis Meisterwerk, dem Aushängeschild der Arena seit der Gründung des Festivals, findet am Freitag, dem 16. Juni um 21 Uhr statt und wird außerdem weltweit live von Rai Cultura auf Rai1 übertragen. In der Hauptrolle ist Anna Netrebko zu sehen, die von dem Tenor Yusif Eyvazov in der Rolle des Radamès begleitet wird. Neben ihnen sind Olesya Petrova als Amneris, Roman Burdenko als Amonasro und Michele Pertusi als Ramfis zu sehen.

Die Neuinszenierung wurde am heutigen Dienstag, dem 6. Juni, in der Italienischen Botschaft vor einem Publikum aus italienischen und deutschen Journalisten und Opernfreunden in Anwesenheit von Botschafter Armando Varricchio, der Intendantin Cecilia Gasdia und dem stellvertretenden künstlerischen Leiter der Fondazione Arena di Verona, Stefano Trespidi, sowie dem Regisseur Stefano Poda eindrucksvoll präsentiert.

Die Entscheidung für Berlin und einen so prestigeträchtigen Ort wie die Italienische Botschaft erfolgte nicht zufällig: Denn der größte Teil des internationalen Publikums des Arena-Festivals stammt aus Deutschland. „Dieses kultivierte Publikum ist an ein Musikangebot gewöhnt, das in Bezug auf Vielfalt, Reichhaltigkeit des Angebots und Qualität der Interpreten weltweit seinesgleichen sucht“, so Botschafter Varricchio. „Auch dank der Oper hat es eine besondere Bindung zu Italien und seinen Regionen entwickelt“.

Zu seiner Aufführung, bei der er für Regie, Bühnenbild, Kostüme, Beleuchtung und Choreografie verantwortlich ist, erklärt Poda:  „Das Publikum sieht sich einer großen Installation gegenüber: Das Moderne ist kein Blick auf die Gegenwart, sondern ein Sprung in die Zukunft. Das Erbe des alten Ägyptens wird zum Erbe von Verdis Genie, das sich in einen vollkommen italienischen Schatz verwandelt, der in einer weltlichen Kathedrale repräsentiert wird, einem heiligen und tausendjährigen Ort, der bereit ist, die besten Energien Italiens zu versammeln“.

Es kann nur die am meisten gespielte und vom Publikum, das aus der ganzen Welt nach Verona kommt, geliebte Oper sein, die die Ausgabe Nr. 100 eröffnet. Podas poetische Vision wird eine höchst innovative Aida im Vergleich zur traditionellen Inszenierung im Amphitheater von Verona darstellen. „Die Bühne wird ein kleines Universum voller tausend Erfahrungen sein“, kommentiert der Regisseur, „sie wird technologisch, dynamisch, sich verändernd, überraschend sein… aber gleichzeitig besteht der Ehrgeiz darin, eine erkennbare, vertraute, menschliche Reise zu entwickeln: eine dantische Reise, von einer Welt im Konflikt zu einer intimen Geschichte. Die Verknüpfung dieser beiden Extreme, dem Grandiosen auf der einen und dem Innenleben auf der anderen Seite, stellt die große Herausforderung bei einem Werk wie der Aida dar.

Verdis Titel wird eine doppelte Premiere erleben. Am Samstag, den 17. Juni um 21.15 Uhr, stehen weitere große Stimmen im Rampenlicht: Neben Yusif Eyvazov und Michele Pertusi, die auch in dieser Aufführung wieder auf der Bühne stehen werden, spielen Maria José Siri die Rolle der äthiopischen Prinzessin, Anita Rachvelishvili die Amneris und Amartuvshin Enkhbat den Amonasro.

In bester Arena-Tradition treten auch bei dieser Aida bei jedem der 13 Termine, die bis zum 8. September stattfinden, Stars der internationalen Szene auf. Zu ihnen gehören Gregory Kunde, Ekaterina Semenchuk, Ludovic Tézier, Anna Pirozzi und Elena Stikhina. Am Pult wechseln sich die Dirigenten Marco Armiliato, der auch an den beiden „Premieren“ beteiligt ist, und Daniel Oren ab.

Mehr als 300 Gesichter – Solisten, Chor, Tänzer und Mimen – werden auf der Bühne die kriegerische Welt von Aida darstellen. Sie tragen Kleider, die von Paco Rabanne und Capucci inspiriert sind, und Helme, die wie die Werke von Damien Hirst glänzen.

Dies ist der krönende Abschluss einer langen Arbeit „, schließt Cecilia Gasdia, Superintendentin und künstlerische Leiterin der Stiftung Arena, „nach den Anstrengungen der Reorganisation und der zweijährigen Pandemie. Ein Erfolg, der allen Mitarbeitern der Stiftung, dem Lenkungsausschuss, den Institutionen und den vereinten Kräften der Mäzene der 67 Säulen für die Arena di Verona, einem Projekt im dritten Jahr, den Partnern und Sponsoren zu verdanken ist. Ihnen gebührt unser ganzer Dank.“

„Es wird die Aida sein, die man in der Arena di Verona nicht erwartet“, erklärt Stefano Trespidi, stellvertretender künstlerischer Leiter, „eine Aufführung, die eine Verflechtung von Künsten und Stilen auf die Bühne bringt, wie man sie im Amphitheater noch nie gesehen hat, ein Ort, an dem mit neuen und anderen Lösungen experimentiert werden kann, ja muss. Aber diese Lösungen werden mit Respekt für das Amphitheater, den Text und die Musik geschaffen: Stefano Poda erzählt eine menschliche Geschichte, die gemäß dem Libretto die Konflikte des Krieges, der Macht, der Eifersucht durchläuft und mit allen Anregungen seiner Kunst und allen Kräften der Stiftung, die fest an dieses Projekt geglaubt hat, zum Frieden gelangt“.

Das 100. Arena di Verona Festival 2023, das unter der doppelten Schirmherrschaft des Kulturministeriums und der Region Venetien stehen, läuft noch bis zum 9. September mit acht Operntiteln, vier Galaabenden und einem außergewöhnlichen Konzert.

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