In Anwesenheit des italienischen Ministers für Kultur Gennaro Sangiuliano und der deutschen Kulturstaatsministerin Claudia Roth sowie des italienischen Botschafters Armando Varricchio und des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger wurde gestern in der Botschaft eine Vereinbarung über die Rückgabe von 25 Objekten italienischer Herkunft aus dem Bestand der Stiftung Preußischer Kulturbesitz unterzeichnet. Sie sind derzeit in der Antikensammlung im Alten Museum ausgestellt.
Die Einigung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem italienischen und dem deutschen Kulturministerium, der Stiftung und dem Berliner Museum erzielt. Dank der Vereinbarung kehrt eine kostbare Grabausstattung aus Apulien nach Italien zurück. Sie umfasst 14 Vasen und zehn verzierte Teller sowie das Fragment eines Wandgemäldes aus einer Villa in Boscoreale.
Angesichts der Bereitschaft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zur Rückgabe der Objekte wurde auch eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit ausgehandelt: Nach dem Vorbild von Abkommen mit anderen ausländischen Museen, sieht sie im Gegenzug für die freiwillige Rückgabe die Leihgabe einiger Objekte für vier Jahre (einmal verlängerbar) an das deutsche Museum vor. Darunter befinden sich zwei Objekte aus dem Archäologischen Nationalmuseum Neapel und zwei aus den archäologischen Parks von Paestum und Velia.
„Es handelt sich um archäologische Funde, denen Fachleute besondere Bedeutung beimessen. Wir haben große diplomatische Bemühungen unternommen, um ihre Rückkehr nach Italien zu ermöglichen. Ich danke der Bundesregierung für ihr faires Vorgehen. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, unrechtmäßig ins Ausland gelangte Kulturgüter nach Italien zurückzubringen“, so Minister Sangiuliano.
Kulturstaatsministerin Roth sagte: „Diese Rückgabe ist ein weiteres Beispiel für die Wirksamkeit des Kulturgutschutzes in Deutschland und Europa. Zudem zeigt die heutige Rückgabe, was Kulturgutschutz konkret bedeutet: Es geht darum, identitätsstiftende Kulturgüter vor Plünderungen und Raubgrabungen, vor Diebstahl, Schmuggel und illegalem Handel zu schützen. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien ist auf diesem Feld ein Musterbeispiel – bisher gab es mit keinem anderen Land so viele Rückgaben illegal gehandelter Kulturgüter wie mit Italien“.
Photos: © Marco Zaccaria